Gastbeitrag von Barbara, Juli 2015 – Lange hat es gedauert, doch nun endlich tue ich das, was ich schon so lange wollte: Reisen! Und es ist unglaublich grossartig, das zu machen, was man wirklich will. Meiner Erfahrung nach kann es bis dahin manchmal ein langer, steiniger Weg sein, welcher jedoch mehr als lohnenswert ist, auch wenn es zu Beginn vielleicht nicht so scheinen mag…
Doch von vorne: Ich habe eine relativ durchschnittliche BWL-Karriere absolviert. Ok, mein ewiges Understatement mal Beiseite. Eigentlich war ich schon immer ziemlich gut indem was ich tat: Tourismusstudium, Abschlussarbeit in der Personalentwicklung einer namhaften Versicherung und schliesslich der gutbezahlte Jobeinstieg als Projektmanagerin bei einer IT Unternehmensberatung. Obwohl ich so Vieles hatte, was objektiv gesehen erstrebenswert erscheint, stellte ich immer wieder fest, dass ich irgendwie nicht zufrieden, geschweige denn gluecklich war. Genau genommen war ich in dieser Zeit sogar ziemlich ungluecklich. Und erst in diesem Moment, der doch recht schmerzhaft war, war ich bereit zu schauen, was ich wirklich will. Und exakt dies ist die Frage, die es sich so sehr fuer jeden Einzelnen lohnt zu stellen: Lebe ich das Leben, was ich mir wuensche? Bin ich zufrieden? Kann/sollte ich etwas aendern?
Falls die Antwort negativ ausfallen sollte, schlechte Nachrichten: Fakt ist, es wird niemand sonst fuer Einen tun! Und natuerlich muss die Entscheidung nicht wie bei mir bedeuten, alles fallen zu lassen, seinen Job aufzugeben, um die Welt zu bereisen. Es geht eher darum, ehrlich mit sich selber zu sein; sich zu fragen, was man wirklich moechte, was Einen gluecklich machen koennte, was man vom Leben erwartet, jenseits aller (gesellschaftlichen) Einfluesse und (falschen) Glaubenssaetze. Dies koennen auch ganz kleine Veraenderungen sein. Es geht um das Verlassen der ach so kuscheligen Komfortzone, darum Neues auszuprobieren, SICH neu auszuprobieren, neugierig zu sein/zu bleiben, die Dinge BEWUSST zu tun, und dabei immer achtsam sich selber gegenueber zu sein, darauf zu achten, wie Dinge sich anfuehlen.
Meines Erachtens nach ist vielen Menschen in unserer schnelllebigen, ueber-technisierten und informationsgefluteten Gesellschaft das Gefuehl fuer das eigene Wohlbefinden, das (Selbst-)Bewusstsein und die Achtsamkeit verloren gegangen. Der Fokus eines jeden Menschen sollte auf dem eigenen Wohlbefinden liegen, denn nur wenn man mit sich selber im Reinen ist, das Leben fuehrt was man will, zumindest ansatzweise, erst dann hat man auch die Chance auf innere Zufriedenheit und Glueck, und somit darauf, der Mensch zu werden, der man sein moechte, fernab jeglicher Fremdbestimmung. Und bei mir war es eben das ueberfaellige Abstreifen eines Buerojobs, bei dem ich mich wie eingesperrt gefuehlt habe, um endlich auf Reisen zu gehen. Diese Entscheidung habe und werde ich nie bereuen. In diesem Sinne abschliessend noch ein ganz grossartiges, ermutigendes Zitat von Mark Twain:
In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke.
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