Lang ist her, das ich was gepostet habe. Ich habe mich ein bisschen mehr aufs Genießen der letzten Tage meiner Radreise konzentriert und den Blog mal außen vor gelassen. Tat auch mal sehr gut. Nichtsdestotrotz, hier nun die Geschichte, wie es mir in Sofia un dem Rest Bulgariens ergangen ist:
Nachdem wir in Vidin unsere Reisepläne geändert haben, geht es erstmal planmäßig weiter nach Sofia. Diesmal nicht wie gewohnt mit dem Rad, sondern mit dem Zug, da die Strecke viel zu bergig ist und wir so ein bisschen Zeit gewinnen können.
Sofia
Nachdem ich 2005, 2006 und 2007 bereits in Bulgarien Urlaub gemacht hatte, habe ich mir geschworen, das nächste Mal auf jeden Fall nach Sofia zu fahren, um dort neugewonnene Freunde zu besuchen. Nun, acht Jahre später ist es endlich soweit. Ich bin sehr euphorisch und aufgeregt. Irena, eine alte Freundin, empfängt uns mit offenen Armen und wir haben ein paar sehr schöne Tage mit ihr und ihren Freunden Maria und Rosen. In der Nähe unserer Unterkunft finden Babs und ich zufällig ein altes, im kommunistisch-sowjetischen Stil erbautes Independent-Kino und sehen uns hier einige Filme an. Einmal war das Kino komplett leer, ein anderes Mal rappelvoll mit Besuchern aus der alternativ-künstlerischen Szene Sofias. Dies war bei der Vorstellung des ukrainischen Films The Tribe – ein Film in dem kein einziges Wort gesprochen wird, da er an einer Schule für Taubstumme spielt: „Liebe und Hass brauchen keine Worte“. Sehenswert, aber auch harte Kost.
Der Tag der Weiterreise
Der Tag der Abfahrt ist geprägt durch Hindernisse. In der letzten Nacht entdecke ich, dass ich, mal wieder, einen Platten habe. Seit drei Wochen habe ich mit dem Reifen Probleme:
Der Ersatzschlauch, den ich dabei hatte, hatte bereits ein Loch! Das neu entwickelte Flickzeug, was uns mitgegeben wurde, hält nicht. Daraufhin zwei Billigschläuche gekauft, da es keine anderen gab. Beide Ventile gingen kaputt. Ich bin hochgradig angepisst!! Und ja, manchmal kann ich dann auch etwas cholerisch werden. In der Nacht repariere ich ihn zum x-ten Mal, damit wir am nächsten Morgen zumindest zum Bahnhof fahren und den Zug nach Bukarest nehmen können.
Morgens 6 Uhr: Der Reifen ist erneut platt – es liegt wieder am Ventil! So, jetzt ist das Maß endgültig voll! Oder soll dies vielleicht ein Wink des Schicksals sein? Vielleicht ein Zeichen? Aber wofür? Nicht nach Rumänien zu reisen? Ein bisschen abergläubisch bin ich ja schon… Wie auch immer, ich verlasse mich wie so oft auf mein Bauchgefühl und bringe das Rad erstmal zur Werkstatt.
Am Nachmittag hängen wir dann mit repariertem Fahrrad am Bahnhof ab und ich bin einfach nur froh, dass das Reifen-Problem gelöst ist. Der Zug nach Bukarest ist ohnehin vor Stunden ohne uns gefahren. Wo es nun hingeht ist mir gerade relativ egal. Ich bin einfach nur happy und offen für alles. Also, in den Süden, Norden oder weiter in den Osten? Ich schreibe ein wenig mit Freunden in Griechenland. Fahren wir nun doch dorthin? Etwas Sonne, Strand und Meer würden uns nach diesem Fiasko sicher gut tun. Leider haben sie so kurzfristig keine Zeit. Fahren wir weiter mit dem Rad zum Schwarzen Meer? Die Wettervorhersage sagt nein. Nach einer Stunde ist dann eine Entscheidung gefallen. Es geht nach Ruse. Eine Stadt in Bulgarien zur Grenze nach Rumänien, quasi halber Weg von Sofia nach Bukarest.
Nach einer Zugfahrt durch spektakuläre Berglandschaften und mehrerer ungeplanter Stopps in the middle of nowhere, kommen wir mit 2,5 Stunden Verspätung kurz vor Mitternacht an. Wir sind froh hier zu sein, um noch ein wenig von Bulgarien zu sehen, bevor es weiter nach Rumänien geht.
Doch dass uns das Schicksal vielleicht tatsächlich davon abbringen wollte, nach Rumänien zu fahren, erleben wir dann in Bukarest…
Mehr dazu in der nächsten Story! :)
Hey,
dieser Artikel über Bulgarien gefällt mir sehr gut.
Kann ich auf deinen Blog von meinem Startup verlinken? Das ist eine Tool um einfach Reiserouten zu generieren. Und ich würde gerne auf den liebevoll erstellten Inhalt anderer Reiseblogs verlinken. Die Links findet man bei den entsprechenden Städten, Routen und im Reiseblogindex. M
Vielen dank und mit besten Grüßen
David
Hi David, danke dir vielmals! Sehr gerne :-)
Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg mit deiner Idee.
Matthias