Der Artikel entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit dem externen Autor Justin Bucher. Er ist häufig in ganz Deutschland unterwegs, um interessante Orte zu entdecken, die noch nicht vom Tourismus überlaufen sind. Heute teilt er einige Geheimtipps für den Bodensee auf dem Blog.

Der Bodensee ist eine beliebte Wahl für Tagesausflüge, Kurztrips oder auch längere Urlaube in der Grenzregion von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dieser große See in Mitteleuropa bietet ein angenehmes Klima, eine mediterrane Atmosphäre, malerische Städte, Strandbäder, atemberaubende Ausblicke auf die Alpen und viele interessante Sehenswürdigkeiten.

Die Beliebtheit der Region bedeutet aber auch, dass sie viele Touristen anlockt. Umso wichtiger ist es, Orte und Sehenswürdigkeiten zu finden, die noch nicht vom Massentourismus überrollt wurden und ideal für einen ruhigen und entspannten Urlaub am Bodensee sind. Egal, ob du einen Radurlaub planst, oder lieber zu Fuß die Landschaft durchstreifst, der Bodensee hält für jeden Geschmack etwas parat.

Die schöne Halbinsel Höri

Der Legende nach rief Gott, als er die Halbinsel Höri erschuf, fröhlich auf Alemannisch aus: „Jetzt höre ich auf!“ Das soll der Ursprung des Namens der Halbinsel sein. Historiker hingegen glauben, dass der Name von dem mittelalterlichen Begriff „hörig“ stammt, der bedeutet, zu etwas zu gehören – in diesem Fall zum Bistum Konstanz. Die Halbinsel Höri, die zwischen Radolfzell und dem schweizerischen Stein am Rhein liegt, ist als Zufluchtsort für Künstler bekannt. Berühmte Persönlichkeiten wie Hermann Hesse und Otto Dix haben dort gelebt und gearbeitet und so zu ihrem künstlerischen Ruf beigetragen.

Die Höri bietet malerische Ufer, fruchtbare Ufer und einen majestätischen Berg in ihrem Zentrum. Museen in der Gegend zeigen den Einfluss der Region auf die Werke von Malern. Doch nicht jeder fand die Höri sofort inspirierend. Otto Dix beschrieb die Landschaft einmal als „wunderschön bis zum Brechreiz“ und verglich sich selbst mit einer Kuh vor der Höri. Was die Höri von anderen ähnlichen Halbinseln des Sees unterscheidet, ist vor allem der Rhein, der am Südufer an Fahrt gewinnt und eine Strömung aufweist. Viele Touristen kommen zum Wandern auf die Höri und schlagen zum Übernachten Ihr Zelt auf. Am besten kaufst du dir ein passendes Zelt, dann kann das Abenteuer am Bodensee beginnen.

Die Wallfahrtskirche von Birnau

Die Wallfahrtskirche von Birnau mit ihrer rosafarbenen Fassade thront stolz über einem Weinberg mit Blick auf den Bodensee. Die vom Kloster Salem erbaute Kirche weicht von der üblichen Ost-West-Ausrichtung ab. Die Kirche gilt als das beeindruckendste barocke Bauwerk in der Gegend. Die exquisiten Deckengemälde schaffen eine jenseitige Atmosphäre, die beim Betreten von Birnau das Gefühl erweckt, von Engeln umgeben zu sein.

Eine Besonderheit der Kirche ist die berühmte barocke Figur des „Honigschleckers“, die sich am Altar des Heiligen Bernhard befindet. Diese Figur trägt einen Bienenstock, der die Beredsamkeit des heiligen Bernhard symbolisiert, von dem man sagt, dass seine Worte wie Honig fließen. Heute zieht die Birnau nicht nur Pilger und Kunstliebhaber an, sondern auch Paare, die einen Ort zum Heiraten suchen, denn jedes Jahr finden hier etwa 50 Hochzeiten statt.

Die wunderschöne Wallfahrtskirche von Birnau lockt Besucher auf dem Weg zum Bodensee an. © Dieter

Die Halbinsel Wasserburg

Der Zwiebelturm der St.-Georgs-Kirche ist schon von Weitem zu sehen und steht stolz auf der Halbinsel vor der charmanten Stadt Wasserburg. Er dient als markantes Symbol für die gesamte Region und ist ein beliebtes Fotomotiv. Wenn du jedoch das Museum im angrenzenden Malhaus besuchst, kann dich ein Gefühl des Grauens überkommen. Das Malhaus, das früher ein Gerichtsgebäude war, hat eine dunkle Geschichte.

Im 17. Jahrhundert wurden insgesamt 26 Personen, meist Männer, der Hexerei beschuldigt, gefoltert und schließlich in Hegne verbrannt. Ein Teil der Ausstellung im Malhaus ist diesen Hexenprozessen gewidmet, die während der Herrschaft der Fugger in Wasserburg stattfanden. Heute hat sich die Atmosphäre in Wasserburg stark verändert. Die Stadt mit ihren rund 3.500 Einwohnern liegt fünf Kilometer westlich von Lindau und ist ein idealer Ausgangspunkt, um die nahe gelegenen Naturschutzgebiete und die malerischen Streuobstwiesen in der Umgebung zu erkunden.

Ein Flug im legendären Zeppelin

Der Zeppelin, ein elegantes und gelassenes Luftschiff, ist ein vertrauter Anblick am Himmel über dem Bodensee in der Nähe von Friedrichshafen. Diese Luftschiffe haben die Identität der Region maßgeblich geprägt. Eine Fahrt an Bord eines Zeppelins bietet eine einzigartige Perspektive auf das „Schwäbische Meer“ und seine Landschaften. Von hoch oben können die Passagiere bemerkenswerte Gebäude und malerische Buchten bewundern, während sie gemütlich über das blaue Wasser des Bodensees gleiten. Das ist ein außergewöhnliches Erlebnis, das du dir nicht entgehen lassen solltest.

Der moderne Zeppelin NT führt von März bis November mehrmals täglich Rundflüge durch. Obwohl die luxuriösen Annehmlichkeiten von früher nicht mehr vorhanden sind, werden die Passagiere bei der Ankunft mit einem Glas Graf Zeppelin Perlwein begrüßt. Wenn dir der Preis von über 200 Euro zu hoch ist und du lieber mit den Füßen auf dem Boden bleibst, kannst du trotzdem die Zeppelin-Werft besuchen und den Flugbetrieb aus nächster Nähe beobachten. Außerdem gibt es direkt am Hangar ein Restaurant, in dem du eine Mahlzeit genießen kannst, während du die Aktivitäten des Zeppelins beobachtest.

Imposante Zeppeline sind täglich in der Luft über dem Bodensee zu sehen. © Michael Schwarzenberger

Brücke über die Argen in Gohren

In Gohren, an der alten Strecke nach Langenargen, gibt es eine verkleinerte Version der Golden Gate Bridge, die sich auf einer Länge von 72 Metern über den Fluss Argen spannt. Diese Brücke mit ihren vier hohen Türmen ist ein bemerkenswertes Industriedenkmal.Sie wurde 1897 von König Wilhelm II. von Württemberg erbaut und ist ein beeindruckendes technisches Wunderwerk. Zu dieser Zeit war sie die dritte Hängebrücke in Deutschland.

Aufgrund der häufigen zerstörerischen Überschwemmungen der Argen war es nicht möglich, Stützpfeiler im Flussbett zu verankern. Daher wurde eine Hängekonstruktion als die geeignetste Lösung angesehen. Die 130 Meter langen Hängekabel wurden durch zwei Pylone auf jeder Seite der Brücke geführt. Auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 präsentierten die Deutschen stolz die Baupläne dieser Hängebrücke und hoben sie als bemerkenswerte Leistung im Brückenbau hervor. Heute dürfen nur noch Radfahrer und Fußgänger dieses Kulturdenkmal überqueren.

Die Churfirsten von Sipplingen

Im Wald gibt es fünf kleine Männer, die als die Churfirsten von Sipplingen bekannt sind. Diese Männer stehen still und leise inmitten des Naturschutzgebietes der Sipplinger Steiluferlandschaft. Die Churfirsten sind eigentümliche geologische Formationen, bei denen jeder Mann eine Höhe von bis zu sieben Metern erreicht. Interessanterweise tragen sie alle Schutzkappen auf ihren Köpfen, um sich zu schützen. Diese Kappen, die aus einer harten Sandsteinschicht bestehen, schützen den Rest der zarten Sandsteintürme vor den schädlichen Auswirkungen von Regen, Wind und Erosion. Leider hat der Lauf der Zeit seinen Tribut von dieser Gruppe gefordert, denn vor einem Jahrhundert gab es hier noch 18 Sandsteinmänner. Deshalb ist es ratsam, sie rechtzeitig zu besuchen, bevor die gesamte Gruppe der Geschichte zum Opfer fällt.

Auf Pinterest!? Pin it!

Bodnsee fernab der Masse

Transparenzhinweis: Der Artikel entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit dem externen Autor Justin Bucher. Er ist häufig in ganz Deutschland unterwegs, um interessante Orte zu entdecken, die noch nicht vom Tourismus überlaufen sind. Gerne lässt er andere dann an seinen Erfahrungen teilhaben.

Geheimtipps am Bodensee: Auf Entdeckungstour fernab vom Massentourismus