Wer hat sich während eines Urlaubs noch nie über die örtliche Angebundenheit geärgert? Die Reise führt zu einem Punkt und dort findet letztendlich der Urlaub statt. Was bei einem Strandurlaub angenehm ist, kann in Gebieten wie Südtirol zum Ärgernis werden. Es gibt so viel zu entdecken, nur stört die Ortsgebundenheit. Wie wäre es mit einer Radtour als Lösung? Auf zwei Rädern lässt sich Südtirol bestens erkunden, immerhin lockt die Landschaft ohnehin vor die Tour und wo sich Wanderwege befinden, ist das Radfahren oft kein Problem. Aber welche Touren empfehlen sich? Dieser Artikel verrät mehr.

Bildquelle: @ G.R. Mottez / Unsplash.com
Das Meraner Land: Tolle Touren und wunderschöne Natur
Das Meraner Land ist praktisch nur ein Oberbegriff für die Region Südtirols, die sich um die Stadt Meran erstreckt. Die Region reicht bis zum Vinschgau und bietet eine hervorragende Anbindung nach Bozen oder den Kalterer See. Und das macht diese Option zu:
- Idealer Ausgangspunkt – vom Meraner Land aus können Radfahrer mühelos starten und sich wahlweise an feste Touren halten oder sich ihre eigenen Erkundungstouren zusammenstellen. Das Meraner Land empfiehlt sich insbesondere für diejenigen, die sich noch nicht trauen, eine Radtour vollständig zu planen und in den Nächten irgendwo einzukehren. Zudem hat es hier wunderschöne Unterkünfte wie dieses Hotel in Marling bei Meran.
- Familienfreundlich – viele der Touren im Meraner Land sind ungemein anfänger- und familienfreundlich. Viele Radwege der Region finden in Meran zusammen, sodass eine Erkundung leichtfällt.
Der Radweg Passeiertal ist beispielsweise perfekt für Familien und Einsteiger. Auf einer Länge von zwanzig Kilometern führt er von Meran in das Herz des Passeiertals, St. Leonhard. Nur 370 Meter Höhenunterschied gibt es auf der Strecke zu bewältigen.
Kalterer See
Es ist einer der schönsten Orte in ganz Südtirol. Es ist der größte natürliche See Südtirols und bietet gerade Wassersportfreunden im Sommer große Highlights. Eingerahmt in die Bergkulisse weiß er nicht allein mit seinen Wassertemperaturen im mediterranen Klima zu überzeugen. Aber lässt sich auch eine Radreise um den See planen?
- Möglichkeiten – der See wird eingerahmt von mehreren Ortschaften, unter anderem Kaltern und Tramin. Wer Lust hat, braucht nur uferseits um den See herumzufahren, schon gibt es viel zu entdecken. Da der See ohnehin nicht weit von Meran entfernt liegt, führen automatisch viele der Radstrecken des Meraner Lands am See vorbei.
- Für Fortgeschrittene – vom Kalterer See kann direkt bis hinunter zum Gardasee gefahren werden. Der Radweg »Südtiroler Unterland« leitet von Kaltern nach Bozen bis hin nach Trient. Von dort aus kann der Weg zum Gardasee angetreten werden.
Die Tour zum Gardasee ist natürlich nur für Fortgeschrittene gedacht. Doch die 15 Kilometer bis nach Bozen schaffen auch ungeübte Radfahrer mühelos.
Vinschgau: Viele spannende Sehenswürdigkeiten
Auch der Vinschgau ist perfekt an das Südtiroler Radwegenetz angebunden. Wieder führen etliche Wege nach oder über Meran, doch das ist in der Region beinahe normal. Im Vinschgau müssen Radfahrer für sich schauen, welche Routen sie sich zutrauen. Anders als in Meran oder am Kalterer See befinden sich hier durchaus etliche schwierige Touren, die die Berge miteinbeziehen. Dafür können sich Radfreunde auf Mehrtagestouren freuen:
- Reschenpass – Gardasee – ein Teil dieser Tour wurde schon beschrieben. Es handelt sich um eine Etappentour, die insgesamt über fast 250 Kilometer geht und eher für gut trainierte Fahrer geeignet ist.
- Etschradroute 1 – die erste Etappe der Etschradroute können auch Einsteiger mit Kondition schaffen. Über 85 Kilometer geht es vom Reschenpass hinunter nach Meran. Natürlich fehlt die Sehenswürdigkeit, der versunkene Turm, nicht auf der Route.
- Furkelhütte – das ist eine recht kurze Tour. Über 21 Kilometer führt sie durch den Stilfserjoch-Nationalpark hoch zur Furkelhütte. Geübte schaffen die Tour in knapp zweieinhalb Stunden.
Von den großen Touren im Vinschgau braucht sich jedoch niemand abschrecken zu lassen. Die meisten Etappen können einzeln bewältigt werden, zumal für Bergetappen durchaus Liftanlagen zur Verfügung stehen. Wer eine der großen Touren angeht, sollte jedoch unbedingt mit Bedacht bei der Planung und der Suche nach einer Unterkunft vorgehen. Es ist sinnvoller, Streckenabschnitte zu verkürzen, als es kaum noch bis zum eigentlichen Ziel zu schaffen. Gerade die bergigen Strecken sind fordernd – und auf E-Bikes kann ausschließlich gesetzt werden, wenn die Ladesituation vorab gut geplant wurde.
Südtirol: Ein Tourenparadies für Anfänger
Doch warum ist Südtirol für Radfahrer so ideal? Ganz einfach, weil praktisch alle Wege nach Meran führen. Selbst wenn sich ein Radfahrer bei der Planung völlig übernehmen sollte und feststellt, die Tour nicht zu schaffen, wird er immer auf Radwege stoßen, die an Meran vorbeiführen. Zudem besticht die Gastfreundlichkeit der Süditaliener auch Radfahrer. Es ist beinahe ausgeschlossen, nicht irgendwo eine gute Unterkunft ad hoc zu finden, wenn ein Tourenabschnitt schiefläuft. Wer vorab seine Übernachtungen plant, wird sehr gute Bedingungen vorfinden.
Zugleich bietet die Region auch abseits der Pedale schöne Abwechslungen. Highlights und Sehenswürdigkeiten liegen dank der Natur ohnehin schon direkt enthalt der Routen, wer sich einmal zu Fuß auf den Weg machen möchte, kann auf unzählige Wandermöglichkeiten und Wanderstrecken setzen. Natürlich ist für das leibliche Wohl ebenfalls gesorgt, und das nicht allein entlang der Weinberge, die das Meraner Land ausmachen.

ein breites Programm. Bildquelle: @ Max Böhme / Unsplash.com
Fazit – auch ein Fahrradparadies
Südtirol ist eine echte Perle. Landschaftlich traumhaft, kulturell interessant, mit mediterranem Einschlag und verlockend. Auf dem Rad lassen sich die einzelnen Regionen bestens erkunden, wobei den meisten Radfahrern eher früher denn später auffällt, dass so ziemlich jeder Radweg auch durch Meran führt. Und das ist gut, denn das Meraner Land wird somit zum idealen Ausgangsort für all diejenigen, die sich noch nicht an echte Etappentouren mit Übernachtungen unterwegs heranwagen. Wer eine solche Tour ausprobieren möchte, sollte die Tour bis runter zum Gardasee ausprobieren. Ein Teil der Strecke ist auch für Anfänger interessant, die sich in Bozen vom Trupp abwenden und vor Ort bleiben können.
Auf Pinterest? Pin it!

Transparenzhinweis: Dieser Gastartikel entstand in Zusammenarbeit mit dem Autor Fabian Kinnhöfer. In seiner Jugend im Mountainbike-Leistungssport aktiv, hat Fabian mittlerweile sportliche Ambitionen hinter sich gelassen, ist aber immer noch gerne mit dem Fahrrad unterwegs. Mit uns teilt er nun seine Leidenschaft, die Welt auf dem Fahrrad zu erforschen und stellt uns seine Geheimtipps für atemberaubende Radurlaube zur Verfügung.
Hinterlasse einen Kommentar