Warum wir Neuseeland vorletzte Woche verlassen wollten
Es ist mal wieder an der Zeit für ein Status Update aus Neuseeland. Es lief nicht alles rund, daher wird’s heute mal persönlich.
Wer uns kennt, weiß, wir sind keine Freunde von dem stressigen Heute-hier-Morgen-da-Gedöns. Stattdessen reisen wir lieber langsam und bleiben länger an Orten, die uns gut gefallen. So auch hier in Neuseeland.
Nachdem wir drei Wochen in einem gemütlichen Old School Bus bei einer sehr netten Familie in Whangamata gelebt und dort eine Website für ihr Business entwickelt haben, ging es nach ein paar Tagen Urlaub am Hot Water Beach weiter nach Whitianga.
Arbeiten wo andere Urlaub machen
Nun sind wir bereits seit zwei Monaten in Whitianga in der Region Coromandel auf der Nordinsel Neuseelands und arbeiten dort, wo andere ihren Urlaub verbringen: In einem schicken Urlaubsresort. Cooler Chef, nette Arbeitskollegen und unmittelbare Strandnähe inklusive. Natürlich wollen wir die neuseeländischen Sommerferien, die Haupturlaubszeit hier, zum Geldverdienen nutzen, um so länger an einem traumhaft schönen Ort bleiben zu können. Aber auch ein anderer Grund verbirgt sich hinter dieser Situation, ein etwas weniger erfreulicher.
Shit happens – auch auf Reisen
Du fragst dich jetzt wahrscheinlich, what?! Neuseeland ist doch der Hammer! Ja, das stimmt natürlich, aber es ist ja nicht nur die Destination oder das was man dort erlebt, sondern vor allem sind es die Grundbedürfnisse, die gedeckt sein wollen, sowie äußere Umstände, die auf einen einwirken, welche man nicht kontrollieren kann, geschweige denn eingeplant hat. All dies wirkt sich maßgeblich darauf aus, ob man eine gute Zeit hat oder nicht. In unserem Fall haben es uns gleich drei Faktoren schwer gemacht, unsere Zeit hier zu genießen.
Zum einen ist da das Auto, welches sich anscheinend in Werkstätten wohler fühlt als bei uns. Es ist nun innerhalb von knapp zwei Monaten zum vierten Mal kaputt, ziemlich ungeil. Anstatt unser Leben hier zu genießen, sind wir frustriert und unheimlich genervt, weil jede Fahrt zu einem Risiko wird, dass es wieder irgendwo liegen bleibt. Bei vielen doch recht abgelegenen Orten hier ein hoher Risikofaktor. Anstatt erneut viel Geld zu investieren, versuchen wir das Auto seit Mitte Januar zu verkaufen, jedoch bisher ohne Erfolg. Was für ein Pech bzw. Lehrgeld! Und ohne Auto macht es hier wenig Sinn zu reisen, bei den ganzen versteckten, atemberaubenden Spots.
Zum zweiten ist da unsere Wohnsituation der vergangenen zwei Monate. Die wohl anstrengendste und energieraubendste, die ich in meinen dreißig Lebensjahren je erlebt habe. In der Hochsaison muss man halt nehmen, was da ist. Null Optionen. Sogar jetzt kommen mir noch Aggressionen und Kotze hoch, wenn ich daran zurück denke. Ich habe hierzu noch einen separaten Artikel geschrieben. Ich denke ich veröffentliche ihn, sobald wir hier abreisen…
Der dritte Umstand ist, dass uns ein relevanter Auftraggeber weggebrochen ist und wir nun weniger Einnahmen zur Verfügung haben, als wir vor Reisebeginn eingeplant hatten.
Alle drei Sachen passierten natürlich so gut wie zeitgleich. Aber so ist es doch oft im Leben, nicht wahr!?
Nach vier Monaten endlich mit Neuseeland warm geworden
Als wir aufgrund der Umstände so frustriert und kurz davor waren, Flüge nach Bali zu buchen, bekommen wir zum Glück ein unerwartetes und unfassbar tolles Angebot. Und nun ratet mal wo wir heute leben. Mitten in dem fetten Resort, in dem wir arbeiten. Den Pool vor der Tür, den Strand um die Ecke, und eine Monatskarte für die benachbarte Wellness Oase, lässt uns unser Leben nun vorkommen wie im Paradies. Und das ist es auch, paradiesisch. Umgezogen sind wir kurz vor meinem Geburtstag, was für ein tolles Geschenk. Und abends wurde fett gefeiert mit einem super leckerem BBQ.

Tomomi and I have birthday on the same day – Australia Day! :-)
Es ist schon interessant, wie sich das äußere Umfeld auf einen auswirkt und die Grundzufriedenheit wieder herstellen kann (wer mit Maslows Bedürfnispyramide vertraut ist, weiß was ich meine). Daher haben wir uns nach langer Überlegung nun doch dazu entschlossen, unser Auto nochmal reparieren zu lassen und unsere Neuseelandreise fortzusetzen. Es wäre doch schade gewesen, das Projekt Neuseeland so schnell aufzugeben. Gerade für uns Naturfreunde gibt es hier noch so viel zu entdecken. Und was das Thema Online Geldeinnahmen angeht, hat es sich auch zum Guten gewendet. Zwar reicht es momentan nun nicht mehr für zwei, aber wir können ja auch weiterhin in Neuseeland Geld verdienen.
Auf Reisen, wie auch sonst im Leben, kann viel Mist passieren. Lösungsorientiertes Denken, Ausdauer und eine positive Grundeinstellung machen sich doch immer wieder bezahlt. Und nach Regen kommt ja auch immer wieder Sonnenschein. Da kam natürlich auch die Anfrage für einen kurzen Bericht über TravelTelling imcWDR gerade passend. So viel von uns für den Moment. Wir sind sehr froh, zu bleiben und wünschen euch eine schöne Woche :-)
UPDATE 01.03: Und das Auto war schon wieder kaputt… Jetzt wird’s verkauft und ein neuer Plan muss her!
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Damn man. This sucks! Wishing you the best of luck in your travels. Take care!
Hey Lutsen,
thanks so much mate! After rain there is sunshine…hopefully :)
All the best to you