Im letzten Post habe ich beschrieben, wie es dazu kam, dass ich Reiseblogger geworden bin. Die zweit-häufigst gestellte Frage bezieht sich dann natürlich sofort auf das Thema Geldverdienen als Blogger. Heute widme ich mich dem Thema Kohle und wie es mir so ergangen ist. Was verdient man als Reiseblogger und vor allem wie?

Als Reiseblogger Geld verdienen

Fast jeder kleine bis mittelgroße Reiseblogger verdient den Großteil mit anderen Tätigkeiten, die aber oftmals Hand in Hand mit seinem Blog gehen und einen Synergieeffekt darstellen. Entweder ist man Web-Designer, Grafiker, Fotograf, Texter, Journalist, Flugbegleiter, Touristiker, you name it. Entweder ist man freiberuflich oder in einem festen Angestelltenverhältnis, ortsunabhängig oder mit festem Wohnsitz.

Zwei Drittel der Einnahmen meiner freiberuflichen Tätigkeit verdiene ich durch meine Haupttätigkeiten Online-Marketing Beratung für Touristiker, Texter und Speaker. Ein Drittel mit dem Blog selbst. Hier mal ein paar Beispiele, wie sich die direkten Blog-Einnahmen zusammensetzen.

Direkte Blog-Einnahmen:

1. Gesponserte Posts und Native Ads
3. Empfehlungs-Marketing auf sozialen Medien
3. Zielgruppengerechte Banner-Werbung
4. Affiliate Links – (Amazon Links, Banner-Werbung, Textlinks)
5. Bezahlte Reisen
6. Google Adsense
7. Einnahmen durch E-Book-Verkauf (ab Sommer 2016)

Wie es mir so erging

Zuerst einmal…
Zuerst einmal muss dir klar sein, dass du primär nicht aufs Geldverdienen aus bist, sondern dass du Menschen mit deinen Artikeln und deiner Mission inspirieren, unterstützen oder helfen willst. Du hast was zu sagen, kennst dich in einem Gebiet sehr gut aus oder bist nicht einverstanden, wie manches läuft. Teile dich mit. Unterwegs in einer Nische, kannst du als Blogger zum Experten werden.

Mir ist es wichtig, Menschen zum Reisen zu inspirieren. Und zwar nicht nach Malotze zum Massentourismusstrand, sondern individuell. Mit dem Koffer, dem Rucksack oder dem Fahrrad auf Abenteuerreise, fernab der Massentouristenpfade.

Der erste Erfolg
Den ersten größeren Erfolg habe ich nach fünf Monaten erlebt. Nachdem ich meinen Job als Online-Marketing Manager an den Nagel gehängt habe, kam mir die Idee zu einer viermonatigen Radreise. Ich habe mit mehreren Tourism Boards und einer weiteren Destination-Marketing Organisation zusammengearbeitet und dadurch einen Teil meiner Radreise durch acht Länder gesponsert bekommen. Nach der Radreise folgten weitere Aufträge dieser Partner. Dann ging es auch mit den gutbezahlten Sponsored Posts los.

Immer mehr Angebote für gesponserte Trips oder Hotel-Tests flatterten in mein E-Mail Postfach. Zu meinem einjährigem Blog-Geburtstag wurde ich zum Blogger Speed-Networking beim World Travel Market in London ausgewählt. Solche Momente sind unbeschreiblich schön, da sie dich bestätigen indem was du tust. Da war ich gerade von der Radreise zurück und habe mich dann zeitgleich freiberuflich selbstständig gemacht.

Sechs Monate lang gab es den Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit. Nach dieser Zeit waren meine monatlichen Einnahmen doppelt so hoch, wie ich sie zuvor eingeschätzt hatte. Ein weiteres Highlight war die Einladung zur #KeralaBlogExpress im Februar – Eine begehrte Blogger Reise durch Indien mit 30 Bloggern aus 25 Ländern.

Auf der ITB Berlin folgten meine erste große Pressekonferenz, auf der ich Hauptredner war, eine Guided-Tour für Reiseveranstalter und Journalisten, die ich im Auftrag zum Thema Radreisen in Ost-Europa geleitet habe, sowie das nächste Blogger Speed-Networking. Das aktuellste Highlight ist die Einladung für eine Blogger-Reise ins schwedische Bergslagen. Organisiert wird diese vom Tourism Board Visit Sweden im Rahmen der TBEX, der weltweit größten Reiseblogger Konferenz, welche dieses Jahr in Stockholm stattfinden wird. Wenn solche E-Mails reinflattern, bin ich natürlich immer super euphorisch :)

Aber…
Das klingt nun alles super toll und erfolgreich. Aber es gibt zwischenzeitlich auch immer wieder Durststrecken zu bewältigen, wo ich an mein Erspartes muss. Und das Gehalt ist natürlich auch nicht so gut wie mein vorheriges.

Trotzdem…

Am Ende bin ich trotzdem mehr als froh, diesen Weg eingeschlagen zu haben! Ich fühle mich freier, unabhängiger, herausgeforderter und lebendiger denn je.

Noch mehr Tipps rund ums Bloggen und digitale Nomadentum findest du im e-book von Patrick von 101places.de sowie in diesem Artikel von Connie von Planet Backpack, der erfolgreichsten Reisebloggerin Deutschlands. Wenn du wissen willst, wie die Herausforderungen aussehen, die es als Reiseblogger zu bewältigen gilt, geht’s hier entlang.

Jobwechsel, Selbstständigkeit, Auszeit, Langzeit-Reise, Auslandsaufenthalt, Sinnkrise? Du hast auch den Schritt gewagt und dein Leben geändert? Ich freue mich über deine Meinung in den Kommentaren :)