Goodbye second home
Montag frueh, Ende August: Wir verlassen den Silver Lake und den kleinen Ort Veliko Gradiste, wo wir ganze drei Wochen verbracht haben und wo eine neue und tolle Freundschaft entstanden ist. Danke Lidija! Weiter geht die Reise auf dem Donauradweg EuroVelo 6 Richtung Djerdap National Park und Donji Milanovac. Als Abschiedgeschenk gab es noch eine Flasche selbstgebrauten Schnaps und Paprikaschoten aus dem Garten unserer Gastgeber. Es liegen knapp 80 km vor uns. Die Hitzewelle der letzten Wochen ist zwar kurzeitig abgeschwaecht, die naechste steht allerdings schon bevor. Wir radeln entlang der Promenade von Vinci und vorbei an der Festung bei Golubac, unter der ein kleiner Bergtunnel durchfuehrt, durch den ich als LKW-Fahrer AUF KEINEN FALL fahren moechte! Die Tunnel in Frankreich sind ein Witz dagegen.
Djerdap National Park
Vor uns liegt das Tor zum Djerdap Nationalpark. Der erste Streckenabschnitt ist eben und wir schweben foermlich; umgeben von Bergen, der mittelmeerblauen Donau und wunderschoener Natur. Es herrscht kaum Verkehr und ich geniesse jeden Tritt in die Pedale. Hinter jeder Kurve scheint sich eine noch schoener Aussicht zu verbergen.
Nach 25 km unsere erste Pause. Hungrig suchen wir in dem kleinen Dorf Dobra nach etwas zu Essen und treffen Stanojevic, der uns gemeinsam mit seiner ‘Mutti’ reichlich bekocht. Nach einem ueppigen Mahl und einem kleinen Nickerchen geht es weiter Richtung Donji Milanovac durch die Idylle des Djerdap Nationalparks. 20 lange und unbeleuchtete Tunnel liegen vor uns, die wir adrenalingeflutet durchradeln, wobei wir die angenehme Kuehle geniessen. Hier drin sollten wir zelten. Naja, vielleicht lieber doch nicht…
Lepenski Vir
Aus dem Nichts dann eine riesige glaeserne Kuppel. Lepenski Vir ist ein archaeologisches Museum, in dem das Leben der allerersten Siedler Europas gezeigt wird. Sie wurden bei Ausgrabungen in den 60er Jahren gefunden, als der riesige Donau-Staudamm Djerdap I gebaut wurde. Die Funde sind ca. 8.000 Jahre alt, sehr beeindruckend! Nemanja zeigt uns die Ausstellung und wir schauen einen interessanten und unterhaltsamen Film ueber die Ausgrabungen im Museumskino. Mittlerweile ist es dunkel geworden und wir werden unser Zelt im Museumsgarten aufschlagen. Dort treffen wir das kanadisch-englische Paerchen Kelly und Paul, die ebenfalls die Nacht hier verbringen. Die beiden sind super cool drauf, Paul ist ebenfalls Blogger und hat schon einige Abenteuer erlebt.
Donji Milanovac
Am naechsten Morgen nach einem sehr anstrengenden Anstieg erreichen wir die kleine, beschauliche Stadt Donji Milanovac. Ivan von der hiesigen Tourismusorganisation empfaengt uns lachend: “Matthias, we finally meet each other”. Eigentlich wollten wir schon vor Wochen hier angekommen sein, wenn wir nicht eine unerwartet tolle Zeit in anderen Teilen Serbiens gehabt haetten. Ivan ist ein lustiger und sympathischer Kerl und zeigt uns voller Stolz seine Stadt, das kleine Museum sowie den Strand. Dazu gibt es noch eine private Filmvorfuehrung ueber den Djerdap Nationalpark und dessen umfangreicher Flora und Fauna im modernen Besucherzentrum, sowie eine Ausstellung ueber die wilden Tiere, die hier leben. Sehr interessant und lehrreich.
Beim Abendessen mit gegrilltem Kaese, Fleisch, frischen Tomaten, Brot, Wein und Rakija im Restaurant Lepenska Ribica, lassen wir mit Ivan den Abend ausklingen und brainstormen noch ein wenig, wie man die Tourismusentwicklung in Donji Milanovac nachhaltig vorantreiben koennte.
Diese Geschichte ist jetzt schon ziemlich lang geworden, ich erzahl dir im naechsten Blogpost ueber meine Begegnung mit Mr. #DjerdapGeorge :)
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