Erinnert ihr euch noch an Ioana und Andreas und ihre inspirierende Idee, ein Bio BnB in den Karpaten n Rumänien zu eröffnen. Heute, fünf Jahre später erzählen Sie, wie die zwei Crowdfunding Kampagnen liefen, was die größten Herausforderungen waren, wie es heute aussieht und was euch bei einem Aufenthalt alles dort erwartet.
Ioana und Andreas, erzählt doch nochmal in Kürze, was ihr genau macht.
1. Was als ein kleine Ökotourismus Projekt in den Karpaten begann, hat sich in den vergangenen 5 Jahren zu einem regenerativen Permakulturprojekt gewandelt, mit dem wir eine alternative Lebensweise vorleben und für Besucher erfahrbar machen. Ein einfaches Leben in Zusammenarbeit mit der Natur, statt eines Lebens in Abhängigkeiten von zunehmend instabilen und destruktiven Strukturen. Der Umwelt, aber auch uns zuliebe.
Wie lief die Crowdfunding-Kampagne?
Die Crowdfunding Kampagne lief so gut, dass wir anstatt der ursprünglich geplanten Renovierung einer alten Scheune, einen etwas größeren Neubau in Angriff nahmen. Mithilfe einer zweiten Crowdfunding-Runde und viel Engagement, war auch diese erfolgreich. Nun können wir unseren Besuchern mitten in diesem unglaublichen natürlichen Setting einen unvergesslichen Erlebnisurlaub im Herzen Transsilvaniens bieten – und dabei nachhaltiges Reisen fördern.
Habt ihr eure Ziele erreicht?
Unser ursprüngliches Ziel, mithilfe von Crowdfunding ein Bio-BnB in den Karpaten aufzubauen, haben wir erreicht. Inzwischen wollen wir dieses kleine Paradies das wir hier haben, jedoch nicht mehr verlassen. Mithilfe von Ansätzen aus der Permakultur und der regenerativen Landwirtschaft, haben wir uns einen autarken, nachhaltigen Rückzugsort geschaffen:
Solarpanele, eigene Wasserquelle, Waldgarten für Brennholz und mehrjährige Früchte, ein wachsender Permakulturgarten mit diversen Biotopen, Gewächshaus und Gemüsegarten. Unser Ziel heutzutage ist es, Menschen zu zeigen wie schön ein nachhaltiges Leben sein kann. Ein Leben mit dem wir unsere Umwelt nicht mit jedem Akt den wir im Alltag tun schädigen, sondern schützen und lebenswerter gestalten. Auf dieses Ziel arbeiten wir hin, und freuen uns über jeden Besucher der ein Interesse dafür hat.
Wie sieht euer Bio BnB in den Karpaten heute aus?
Wir haben das ursprüngliche Gästehaus aus dem Crowdfunding, ein ökologisch interpretiertes Blockhaus im traditionellen, lokalen Stil, inzwischen selbst bezogen. Lediglich während der Sommermonate bieten wir dieses am Hügel gelegene Juwel noch zur Miete an, damit auch andere diesen autarken Lebensstil genießen können. Die übrigen Unterkünfte befinden sich leicht zugänglich im Dorf: zwei Lotus-Zelte zum Glamping sowie zwei Tiny Houses aus Holz für noch mehr Komfort. Durch unsere Lage inmitten einer ursprünglichen Bergwelt kommen viele Gäste zum Wandern, und um die einzigartig erhaltene Natur hier zu genießen.
Andreas gibt auch gerne kleine Führungen durch unsere Waldgärten und den Permakulturgarten, um zu erklären wie wir hier leben. Unsere Unterkünfte kann man auf dupa-gard.com online buchen, und so nachhaltig Urlaub machen. Auch auf AirBnb und Naturhäuschen könnt ihr uns finden. Eine Anreise über die nahe Großstadt Cluj Napoca / Klausenburg ist problemlos möglich – der dortige Flughafen und Bahnhof bietet zahlreiche Internationale Verbindungen, von dort aus ist es dann nur noch eine gute Stunde mit dem Auto oder dem Bus bis zu uns. Für all die nachhaltig Anreisen (Zug / Fahrrad) bieten wir extra Rabatte!





Was waren die größten Herausforderungen?
Hätten wir anfangs gewusst wie viel Energie uns der Aufbau kostet, vielleicht hätten wir es bleiben lassen. Das ist etwas übertrieben, aber im Ernst: was wir an Kosten sparen konnten/mussten, zahlten wir mit viel Nerven und Zeit. Entweder weil Handwerker schlecht arbeiteten, und manchmal erst gar nicht kamen. Dann mussten wir selbst Hand anlegen.
Oder aber wenn uns die abgelegene Position ohne feste Zugangswege zum Verhängnis wurde, weil wir wegen Regen kein Baumaterial den Hügel hinauf transportieren konnten. Im Rückblick sind wir immer noch erstaunt, wie das alles gutgehen konnte. Doch nach all dem Stress ist es nun umso schöner, diese kleine Oase die wir uns schaffen konnten weiter in ihren Feinheiten zu gestalten. Und sie mit euch, unseren Gästen zu teilen.
Gibt es Ideen für die Zukunft?
Wir wollen unseren Fokus weiter in Richtung Permakultur lenken: die Waldgärten sind noch jung und können gestaltet werden; der Gemüsegarten wird gerade um ein Gewächshaus erweitert und soll weiter an einen Market Garden angeschlossen werden, um in Zukunft Gemüse und Früchte zu verkaufen; im selbstgebauten Holzworkshop experimentiert Andreas mit verschiedenen Techniken, und stellt nachhaltig geschlagene Stücke her.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Community-Arbeit: derzeit nehmen wir jedes Jahr mehrere Volunteers auf, um durch ihre Mithilfe etwas von unserer Erfahrung in dem Bereich mitzugeben. Gleichzeitig zeigen wir auch allen interessierten Urlaubsgästen unsere Arbeit hier, und bieten auch Permakultur-Retreats, Permaculture Design Kurse (inkl. PDC) und Workshops an. Hierfür erweitern wir das Permakulturgrundstück bald um weitere Übernachtungs- und Zeltmöglichkeiten.

Warum sollte man unbedingt einmal zu euch in die Karpaten kommen, was erwartet den Gast?
Der Großteil unserer Gäste kommt aus Deutschland, um die Natur und Kultur dieser Region zu erforschen und zu genießen. Inzwischen ist bekannt dass die Westkarpaten einen der letzten Urwälder Europas beherbergen, ein Habitat für zahlreiche sonst selten gewordene oder sogar beinahe ausgestorbene Tierarten. Die bunten Blumenwiesen hier sind legendär – und verleihen durch ihre Vielfalt dem hiesigen Honig einen einzigartigen Geschmack, und begleiten die Wanderer auf ihren Streifzügen mit einem betörend süßen Duft.
Zahlreiche Wanderwege hier sind gut markiert, aber auch das Dorfleben fasziniert und sollte erkundet werden. Kleine in subsistenzwirtschaft arbeitende Höfe mit nur wenigen Tieren bilden die Basis einer Dorfgemeinschaft, wie sie andernorts bereits im vergangenen Jahrhundert im Aussterben begriffen war. Das Essen ist ein weiteres Highlight, hier wird aus Tradition ökologisch gewirtschaftet, ganz ohne Siegel und Zertifizierung.
Und das zahlt sich aus in der Qualität der Produkte: nirgends schmecken die Tomaten so saftig, die Milch so süß und das Fleisch so würzig. Denn auch das ist ein Urlaub bei uns: eine Reise für alle Sinne, die nachhaltige Erholung bringt und unseren Gästen ein umfassendes, ganzheitliches Entspannungserlebnis bietet. Und vielleicht können wir sogar ein paar Impulse für den Alltag mitgeben, um unsere Umwelt Tag für Tag etwas besser zu machen.
Danke ihr beiden für dieses schöne Interview. Wer jetzt Lust auf eine Auszeit in den Karpaten bekommen hat, kann gerne mal auf der Website von Durpa Gard vorbei schauen und sich inspirieren lassen.
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