Es ist spaeter Nachmittag und wir passieren mit unseren Raedern die serbische Grenze. In Ungarn wurde uns gesagt, die Serben seien wilder und haben eine kuehle Mentalitaet. Ein Vorurteil, dass sich fuer uns nicht bestaetigen wird, zumindest vorerst. Dennoch sind wir wachsam. Ebenso gegenueber den serbischen Strassenhunden, die sich uns jedoch eher als flauschige Welpen zeigen.
Es ist stark bewoelkt, der Wind pfeift uns um die Ohren und die Haeuser im ersten Dorf hinter der Grenze broeckeln nur so vor sich hin. Nichtsdestotrotz sind wir positiv ueberrascht: Hier empfaengt uns fast jeder mit einem Laecheln, gruesst, winkt oder hupt enthusiastisch. Nun faellt uns auch auf, dass wir seit laengerem kaum Radreisende gesehen haben. Vermutlich fahren viele bis Budapest und nur wenige weiter. Ueber Facebook sind wir schon seit laengerem in Kontakt mit LongTour BikeCamp in Sombor, der ersten grossen Stadt in Serbien und freuen uns schon sehr auf den Besuch bei Ivanka und Predrag.
Die beiden haben sehr viel Herzblut in ihr Camp gesteckt und das sieht man auch. Mit viel Liebe zum Detail wurde an alles gedacht, was Biker nach einer langen Tour brauchen. Es gibt sogar eine Sommer Outdoor Dusche sowie eine kleine Werkzeugecke, wo man sein Rad reparieren und putzen kann. Unsere Raeder sehen nun wieder aus wie neu. Im super gemuetlichen Aufenthaltsraum sitzen wir oft mit Ivanka und Predrag , plaudern oder essen Ivankas hausgemachten, traditionel serbischen Spezialitaeten. Wir lernen ihre Freunde Ljuba und Dalibor kennen, die uns bei einem Spaziergang durch Sombor die Stadt zeigen und viel ueber ihr Land und Radfahren in Serbien erzaehlen. Predrag, Ljuba und Dalibor sind leidenschaftliche Fahrradliebhaber und besitzen richtig krasse Bikes. Dalibor hat sein eigenes Electro Mountainbike gebaut und Ljuba hat sogar eine eigene Association, Adrenaline Cyclo, die regelmaessig Radtouren durch die Region organisiert. Predrag zeigt uns seine Lieblingsspots, u.a. ein naturbelassenes Strandbad, an dem wir am letzten Tag entspannen. Ausserdem geht es noch auf einen lokalen Markt, wo wir „Totschlaeger“ suchen – just in case versteht sich! Vier schoene Tage gehen zu Ende und unser erster Eindruck von Serbien und den Menschen haette nicht besser sein koennen. Wer den EuroVelo 6 durch Serbien faehrt, sollte auf jeden Fall im LongTour BikeCamp in Sombor Halt machen und Ivanka und Predrag besuchen. Das Camp liegt direkt am Donauradweg.
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